Sexualtherapie
Was ist Sexualtherapie?
Sexualtherapie ist eine Spezialform von Psychotherapie. Als Psychotherapeutin, die sich auf den Gebieten Sexualität und Beziehungsformen fort- bzw. weitergebildet hat, verfüge ich über Spezialwissen zu diesen Themen.
Wann ist Sexualtherapie hilfreich?
Sexualtherapie ist unter anderem hilfreich bei:
- Beziehungskonflikten: In der Paar-, Partner*innentherapie bzw. Therapie für polyamore Beziehungen (Polyküle) können akute und chronische Probleme, Untreue und Eifersucht, Trennungs- und Scheidungskrisen, Einsamkeit, Schüchternheit im Umgang mit dem anderen oder dem eigenen Geschlecht, Beziehungsunfähigkeit etc. besprochen werden.
- Unklarheit der Geschlechtsidentität: Information, Beratung, Begutachtung und Psychotherapie bei Problemen mit der Geschlechtsidentität aufgrund vorherrschender traditioneller Geschlechtsrollenklischees und bei Transsexualität/Transidentität. Die Unsicherheit darüber, eine Frau, ein Mann oder nicht-binär zu sein, kann der betroffenen Person sowie der sozialen Umwelt große Schwierigkeiten bereiten. Die Fragestellungen können von der Entwicklung einer integrierten, nicht der Heteronormativität entsprechenden Geschlechtsidentität bis hin zu dem Wunsch nach einer hormonellen Behandlung und einer geschlechtsanpassenden Operation reichen. Den Transitionsprozess transidenter Personen begleite ich in Zusammenarbeit mit verschiedenen Psycholog*innen, Psychiater*innen, Ärzt*innen, Hormonspezialist*innen und Chirurg*innen. Dies kann zusätzlich zu der psychotherapeutischen Begleitung beinhalten: psychotherapeutische Diagnostik, psychotherapeutische Stellungnahme zur Namens- und Personenstandsänderung, psychotherapeutische Stellungnahme bezüglich Beginn der Hormonbehandlung und/oder psychotherapeutische Stellungnahme bezüglich geschlechtsangleichender Operationen.
- Fragen und Unsicherheiten bzgl. sexueller Orientierung: Menschen varianter sexueller Orientierungen erleben vielfältige Diskriminierungen, die dazu führen können, dass sie annehmen, dass mit ihnen etwas nicht stimmt und sie sich selbst als nicht liebenswert empfinden. Diese Erfahrungen können den Wunsch nach psychotherapeutischer Begleitung bewirken. Beratung/Psychotherapie von gleichgeschlechtlich bzw. bisexuell empfindenden Menschen, Coming-Out-Prozesse, Erarbeitung von Lebensperspektiven etc.
- Sexualität – Körper – Gesundheit: Informationen zu STDs (sexually transmitted diseases); HIV/Aids-Prävention; gefährdendes Sexualverhalten wie Unsafer Sex, Barebacking, Vaginal- und/oder Analdehnungen, Elektrospiele, Kathetersex etc.
- Unsicherheiten und Fragen bzgl. Sexualpräferenz und Sexualpraktiken: Fetischismus, Objektophilie, Sadomasochismus etc.
- Body Integrity Identity Disorder (BIID): Darunter versteht man eine vom eigentlichen Körperzustand abweichende Körper- oder Sinneswahrnehmung. Menschen mit BIID erleben Teile oder Funktionen des eigenen Körpers als überflüssig oder störend. Nicht selten leben sie in der Vorstellung, dass ihr Körper der eines Menschen mit einer Behinderung ist, erkennen jedoch, dass dies nicht der Realität entspricht.
- Sexualproblemen: Lustlosigkeit, Erektionsstörungen, Orgasmusprobleme, vorzeitiger Samenerguss, Empfindungslosigkeit, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, Vaginismus, innere Konflikte aufgrund gesellschaftlich tabuisierter Sexualpraktiken, Hemmungen, Versagensängste, Hypersexualität/Sexsucht, Ekel vor Sexualität etc.
- Verhütung / Sterilisation: Vor- und Nachteile der verschiedenen Verhütungsmittel (Kondom, Diaphragma, Spirale, Pille, Femidom usw.). Wie sind sie anzuwenden und wo erhältlich? Information über gesetzliche Bestimmungen der Sterilisation und Möglichkeiten ihrer Durchführung bei Frau und Mann etc.
- Schwangerschaftskonflikten / Schwangerschaftsabbruch: Unterstützung bei der Entscheidungsfindung, Betreuung vor und nach dem Eingriff, Informationen über Abbruchsmöglichkeiten im Rahmen der Fristenlösung etc.
- Sexuellen Gewalterfahrungen: Umgang mit den Folgen traumatisierender Erfahrungen, sexuellem Missbrauch, Vergewaltigung und vielen anderen Formen sexueller Ausbeutung - wie z.B. Zulassen von Grenzüberschreitungen, autoaggressives Verhalten, innere Emigration bzw. Isolation, Sprachlosigkeit, Ohnmachtsempfinden etc.
- Sexualstraftäter*innen: Kinderpornografie, Pädosexualität, sexuelle Gewalt gegenüber Kindern/Jugendlichen/Erwachsenen
Quelle: Auszug aus ÖGS – Österreichische Gesellschaft für Sexualwissenschaften, www.oegs.or.at